
Seit meiner Kindheit bin ich politisch tätig. Erst durfte ich die Wahlzettel meines Vaters in die Urne werfen. Dann als ich endlich volljährig war (dauerte bei uns noch bis 20), durfte ich meine eigene Meinung vertreten. Die erste wichtige und grössere Abstimmung, an die ich mich bewusst noch erinnern kann, war die Beschaffung der FA18-Flotte.
Es sollte dann aber noch fast weitere 20 Jahre dauern (auch begründet durch die vielen Wohnortswechsel aufgrund meiner beruflichen Verschiebungen), bis ich mich aktiv in einer Partei engagierte. Wir hatten kurz vorher ein Eigenheim bezogen und somit das “Nomadendasein” endgültig beendet. Somit wurde der Weg frei, für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Thuner Politwelt. Bewusst besuchte ich Veranstaltungen und Parteiversammlungen von verschiedenen regional verankerten Parteien. Mangels echter Alternativen entschied ich mich für die FDP.
Wie es sich gehört, verdiente ich mir die Sporen in Basisarbeiten in Kommissionen ab. Erst in einer der damals noch pro Schulkreis organisierten Schulkommissionen (Dürrenast, Neufeld, Allmendingen), dann nach deren Auflösung in der Einbürgerungskommission. Zudem engagierte ich mich in der parteiinternen Bildungsgruppe. Schliesslich standen die Wahlen an. Dass es mir nicht in den Stadtrat reichte, war für mich weniger ärgerlich, als die Art und Weise, wie sich die neue Parteileitung dann nach den Wahlen aufführte. Dank einer Listenverbindung mit der EVP hatte man einen Sitz mehr gemacht und war der Meinung, dass es keine Nachbesprechung brauche. Auch schliefen die Fachgruppen unter dem neuen Präsidenten ein.
Dieser Frust und der Umstand, dass sich hier im Kanton Bern eine neue Partei bilden sollte, die meinen Werten voll und ganz entsprach, liess mich das Thema FDP abschliessen. Schon an der Gründungsversammlung der Grünliberalen in Bern hatte ich Kontakt mit Jürg Grossen (heutiger Nationalrat) und ich liess mich von seiner Begeisterung anstecken. Mit mir auch drei, vier andere und wir machten uns daran, die regionale Niederlassung vorzubereiten. Erst in Form einer Kerngruppe gründeten wir vor den Wahlen im Jahre 2009 die kombinierte Wahlkreispartei Thun/Berner Oberland. Wir beteiligten uns an den GR Wahlen 2010 und dann natürlich auch an den Stadtwahlen 2010, wo wir gleich einen Sitz holten.
Im Stadtrat sind wir grünliberalen zwischen 2011 und 2018 in der Fraktion der Mitte eingebettet, welche ich 2014 als Präsident leiten durfte. Seit dem Legislaturstart 2019 bilden wir eine Fraktion mit der BDP Thun, während die EVP+EDU+CVP weiterhin eine Einheit bilden.
Nachdem die damals gewählte Vertreterin Mitte 2012 ihren Sitz aufgab, konnte ich in den Rat nachrutschen und wurde 2014 bestätigt. Ich übernahm auch den Sitz in der Sachkommission “Stadtentwicklung”, die ich 2015 präsidierte und konnte nach den Erneuerungswahlen 2015 in die Budget- und Rechnungskommission eintreten. Der momentane Höhepunkt stellt sicher das Amt als Stadtratspräsident – also des höchsten Thuners – dar, das ich 2018 bekleiden durfte. Nun sind die dritten Wahlen für die grünliberalen Tatsache und mein Mandat wurde von den Wahlberechtigten verlängert. Mehr noch, die grünliberalen konnten gar einen Sitz zulegen.
Aus-Weiterbildung:
- Kaufmännische Grundausbildung
- Studium dipl. Wirtschaftsinformatik-Ingenieur FH
- Nachdiplomstudium Personalmanagement FH
- Nachdiplomstudium dipl. Business Analyse HF
Beruf:
- Diverse Funktionen in der Informatik und der Personalentwicklung
- Requirements Engineer/IT-Projektleiter bei der BLS AG