auch so kann man Wahlkampf machen …. die Ausgangslage

Wahlen in Thun

Man kann es überall erkennen: der Wahlkampf für die lokalen Wahlen in Thun haben begonnen. Einerseits werden die Gemeinderatskandidierenden der Parteien bekanntgegeben (Grüne, SP, FDP), andererseits wird langsam sichtbar, wer mit wem und wieso (FdM mit der BDP für die Gemeinderatswahlen). Die Vorstösse im Stadtrat haben massiv zugenommen (vor allem die Vorstösse auf Vorstösse der anderen politischen Ausrichtung), doch dies dürfte sich ab der Augustsitzung wieder legen. Denn dann ist nicht mehr sichergestellt, dass das Geschäft noch vor den Wahlen in den Stadtrat kommt – was den Werbeeffekt hinfällig werden lässt.

Jagd nach Negativ-Schlagzeilen

Ja, und dann gibt es noch die Parteien, die vor allem mit negativen Aktionen auf sich aufmerksam machen. Da wäre einmal die BDP, deren Stadtratsfraktion-Strategie nicht mit der Strategie der Basis übereinstimmt (by the way: auf welcher Basis haben die Stadträte der BDP eigentlich in den letzten vier Jahren politisiert – sicher nicht auf der ihrer Wähler…). Das führte zu den bekannten Auswirkungen, dass erst der Präsident sich nicht mehr mit der Strategie der Stadtratsfraktion identifizieren konnte (offiziell war der Rücktritt zwar “privat und geschäftlich”). Dann, nachdem die Basis die Strategie anders sah, legte der Fraktionspräsident sein Amt nieder und der Vize-Präsident schmiss den Bettel hin. Das alles wurde in der Öffentlichkeit breitgeschlagen.

Dann die FDP: Dort kann der Präsident verständlicherweise nicht akzeptieren, dass interne Strategiepapiere öffentlich werden, was zu seinem Rücktritt führte. Mit der Wahl von Markus van Wijk als neuer Präsident versuchte die Partei wohl Ruhe reinzubringen. Dann aber die Ankündigung, mit Carlos Reinhard in den Gemeinderatswahlkampf zu steigen. Da dürften es sowohl bei der Partei wie bei ihren Wählern rote Köpfe gegeben haben. Und nun der Gipfel: der sofortige Parteiwechsel von Stadtrat Serge Lanz zur SVP (schliesslich möchte man als “bisheriger” der Partei auf die Liste…).

Rücktritt

A propos SVP: dort gibt es allerdings keine “Skandale”, aber einen gewichtigen politischen Rücktritt zu verzeichnen. Mit Lukas Lanzrein tritt aus beruflichen Gründen eine Person zurück (und wird somit auch nicht bei den Wahlen in Thun antreten), der sich auf allen Ebenen der bürgerlichen Landschaft profiliert hat. Es wird sich zeigen, wer ihn im Stadtrat (und somit als “bisheriger” für die Wahlen) beerbt.

und links?

Und dann gibt es ja noch die linke Ratshälfte. Da wird die Situation wohl auch nicht ohne Reibereien abgehen. Steht doch für die zurücktretende Gemeinderätin der SP eine aussichtsreiche grüne Politikerin in den Startlöchern. Es wird aus meiner Sicht wohl für die SP sehr schwierig werden, ihren Sitz gegen Andrea de Meuron zu verteidigen. Die “aufstrebende” Politikerin hat bereits während der laufenden Legislatur sichergestellt, dass ihr Sympathien und somit auch Stimmen von überall zugetragen werden. Ob es richtig ist, dabei teilweise die eigenen Werte in den Hintergrund zu stellen, sei dahingestellt.

wie gehts weiter?

Da stellt man sich natürlich die Frage, ob das “schon” alles gewesen ist. Ich denke nicht, denn es sind noch einige Entscheide vor den Wahlen in Thun hängig. Vor allem bei den beiden BDP-Exponenten ist unklar, wie es weitergehen wird. Ich vermute, dass es hier ebenfalls noch zu Parteiwechseln kommt (vor oder während der Wahlen).

Welche Auswirkungen das haben kann, lesen Sie im nächsten Artikel “auch so kann man Wahlkampf machen …. die Auswirkungen

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