Gestern hat also der Kanton Wallis entschieden, keine 100Mio. für eine Kandidatur der Schweiz für die Olympischen Spiele zu sprechen. Ein demokratischer Entscheid, den man zu respektieren hat. Somit sind die Träume für eine Olympiade in der Schweiz wohl für lange Jahre vorbei.
Nun kann man sagen “schade”, es wäre schön gewesen, die Welt bei uns zu Gast zu haben und das Thema ad acta legen. Oder aber man bedauert diesen Entscheid, weil er eine verpasste Chance war, wieder einmal etwas Grosses zu leisten.
Und genau dieser Meinung bin ich. Zwar werde ich wohl politisch so ziemlich alleine dastehen. Denn die linken Parteien sind per se gegen solche Anlässe und die rechten Parteien hätten wohl über die Finanzierung gewettert. Kommt dazu, dass nicht mal meine eigene Partei wirklich hinter dem Projekt gestanden wäre. Aber das stört mich nicht. Denn ich bin der Meinung, dass wir die Chance gehabt hätten, der Welt und dem IOC zu zeigen, dass nicht “immer mehr und immer teurer” das richtige ist, sondern Bescheidenheit und die Nutzung von vorhandenen Ressourcen.
Denn was passiert jetzt? Die Spiele werden an einen grössenwahnsinnigen Diktator vergeben, den weder
- die ökologischen => Landschaften werden für genau einen Anlass verschandelt
- die ökonomischen => übergrosse Anlagen, die danach kein Mensch mehr braucht
- die sozialen => Ausbeutung von Arbeitern, umsiedeln von nicht gewünschten Anwohnern
Nachhaltigkeit interessiert. Viele (vielleicht wir alle) werden darunter leiden. Aber das ist ja dann ganz weit weg von uns und wir können dann mit dem Finger darauf zeigen und uns darüber ärgern. Und niemand wird mehr daran denken, dass wir Stimmbürger da indirekt eine gewisse Mitverantwortung haben.
Es bleibt zu hoffen, dass unsere Kinder oder deren Kinder sich einmal anders entscheiden und den “Turnaround” zu Bescheidenheit bei der Organisation von Grossanlässen schaffen werden.