Nutzung sozialer Medien nur Zeitverlust?

Ich weiss, eigentlich ist das ja kein politisches Thema. Wäre es wohl auch nicht, wenn nicht ein politisches Gremium mit dieser Frage auseinander gesetzt hätte.

Der Grosse Rat hat entschieden, dass den Mitarbeitenden der kantonalen Ämtern den Zugriff auf die Docial Medias (unter anderem Facebook) zu entziehen ist. Dieser Entscheid folgt auf eine Eingabe der BDP. Was für eine zukunftsgerichtete und weitsichtige Partei! Natürlich, ich als Steuerzahlen will auch nicht, dass sich die Mitarbeitenden des Kantons im Netz verlieren. Ich bin aber überzeugt, dass ein Verbot oder eine technische Beschränkung KEINE Lösung ist. Vielmehr sollten die Führungskräfte ihre Verantwortung wahr nehmen und die Mitarbeitenden zu einem sinnvollen Umgang mit den neuen Medien (und dazu gehört auch E-Mail und SMS) anleiten.

Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass die Zukunft den sozialen Netzen gehören wird. Denn zukünftig werden Fachkompetenzen, methodisches Wissen und auch Erfahrungsberichte nur noch im Internet abgeholt werden. Denn wer innovativ ist, will das auch zeigen und andere Unternehmen werden davon lernen wollen. Sie werden die Lösung anreichern und wieder online stellen. Nur das lässt eine nachhaltige Wirtschaft zu. Wir können es uns nicht leisten, dass jedes Unternehmen das Wissen immer wieder von Grund auf neu aufbaut. Ganze Entwicklungsketten (vom Lieferanten, über das Unternehmen bis zu den Kunden) werden zukünftig geheime F&E-Abteilungen ablösen.

Und dann kommt noch das Argument der Mitarbeitendenbindung. Die junge Generation wird sich nicht mit verstaubten Organisationen abgeben wollen. Und wer den Zugang zu sozialen Netzen verbaut ist (zumindest in den Augen der Generation Y) verstaubt.

Aber wahrscheinlich ist das noch nicht bis zu den kantonalen Behörden und dem Grossen Rat vorgedrungen. Ich hoffe inbrünstig, dass die glp-Vertreter gegen dieses Verbot gestimmt haben – denn sonst sehe ich unsere liberale Haltung doch arg untergraben 🙂

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