AKW-Bau in der Schweiz

Die Nachricht sollte alle AKW-Befürworter nachdenklich stimmen. Die Erfahrungen in Finnland sind ernüchternd. Weder die zeitliche, noch die finanzielle Planung konnte eingehalten werden. Nur dank einem Kostendach zahlt der Bauherr nicht drauf. Denn die Firmen werden wohl einige Mia. (ja, ein Zahl mit 9 Nullen) Lehrgeld bezahlen. Und diese Erkenntnisse werden sie (und alle ihre Konkurrenten auch) in zukünftige Offerten einfliessen lassen. Kommt dazu, dass die Gründe für die massiven Überschreitungen nun natürlich hin und her geschoben werden und ein jahrelanger Rechtsstreit (für den wieder einige Mio. ausgegeben werden) entsteht.

Ich hoffe, dass die verantwortlichen Leute an der Macht (im Kanton aber auch beim Bund), respektive auch die Bevölkerung endlich einsehen, dass sich ein Bau eines neuen AKW nicht rechnen kann. Denn neben den Entstehungskosten müssten eigentlich auch die Kosten aufgerechnet werden, die für die Zeit NACH der Ausserbetriebssetzung (und die Entsorgung der Abfälle) entstehen. Dann wäre der “dreckige” Strom (nicht bezogen auf CO2-Werte sondern den übrigen langfristigen Schäden) nicht mehr konkurrenzfähig. Ok, die Frage nach Alternativen bleibt. Das Szenario 4 des Bundes sieht einen Ausstieg aus dem Atomzeitalter 2040-50 vor. Und bis dann? Wollen wir die veralteten Systeme noch so lange laufen lassen? Können wir uns dieses Risiko leisten? All diese Fragen sind noch nicht geklärt und ich frage mich langsam, ob nicht doch für diese Übergangszeit ein “Stütz-Werk” gebaut werden sollte, mit der Auflage, 2050 spätestens vom Netz zu gehen. Natürlich entspricht dies nicht der offiziellen grünliberalen Meinung. Trotzdem sollte man darüber diskutieren, ob es besser ist, die Lücke aus thermischen Werken zu beziehen, die die Umwelt aktuell stark belastet oder eine atomare Übergangslösung der neusten Generation einsetzt. Ich lasse mich gerne überzeugen. Wenn Sie Argumente und Anregungen haben: Kommentare sind ausdrücklich erwünscht!

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