Erziehung mit dem Massstab

Früher war es einfach: man erhielt eins mit dem Stock übergezogen, wenn man in der Schule nicht parierte. Zu Hause gabs gleich noch einmal was zu hören (mindestens) wenn man davon erzählte. Die Eltern waren auf der Seite der Lehrer. Die Schule übernahm automatisch einen Teil der Erziehung – man war sich ja einig.

Inzwischen ist die Prügelstrafe abgeschafft (zum Glück), was in den Schulen aber zu Schwierigkeiten führt. Denn die Erziehung in der Familie wird oft vernachlässigt. Die Lehrer kämpfen mit Problemen wie Pünktlichkeit, Hygiene, Grüssen. Da bin ich der Meinung, solche grundlegende Werte gehören in die Erziehung der Eltern. Es kann ja auch nicht sein, dass die Lehrer einen (grossen) Teil der Zeit damit verbringen Schüler zurecht zu weisen. Und dann kommt eben noch dazu, dass die Werte der Eltern nicht (immer) mit denen der Lehrer (oder der Allgemeinheit) übereinstimmt. So sind Konflikte bei Interventionen der Lehrperson vorprogrammiert. Denken wir doch nur schon an die unterschiedlichen Auffassungen der Rolle von Frauen oder Mädchen in anderen Kulturen. Wie soll sich eine Lehrerin gegen solche Haltungen bei den Eltern durchsetzten – und dann ist auch die Autorität beim Sohn dahin.

Meine Meinung ist klar: Die Erziehung (vor allem der Selbstkompetenzen) gehört ins Elternhaus. Die Schule soll in erster Linie die Methoden-, Fach- und Sozialkompetenzen vermitteln. Letztere darum, weil es nicht immer möglich (und erwünscht) ist in der privaten Umgebung genügend soziale Kontakte zu knüpfen.

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