Teilzeitvater – hat das traditionelle Familienmodell ausgediet?

Die Schweiz ist mit 31% (fast) Europameister in der Teilzeitarbeit. Kein Wunder, bei 42h Soll-Arbeitszeit. In Frankreich mit rund 35h/Woche würde es mir auch leichter fallen, Vollzeit zu arbeiten und gleichzeitig die Familie zu geniessen. Gemäss TT v. 30.8. soll der Mann als Alleinernährer ausgedient haben, aber immer noch der Hauptverdiener sein. Dies würde darauf hindeuten, dass das traditionelle Familienmodell, Frau bei Kind und Haushalt, Mann bringt das Geld, ausgedient hätte. So schaut es auch aus, wenn man den immer mehr auftauchenden Ansprüchen nach mehr Krippenplätzen und Kinderbetreuung – am besten noch vom Staat finanziert – zuhört.

Aber halt! Hier spiele ich nicht mit, obwohl ich überhaupt nicht der Verfechter von “Frauen an den Herd” bin. Wenn eine Familie sich einig ist, ein moderneres (kann man das so überhaupt sagen?) Familienmodell zu leben, dann soll sie das auch selber finanzieren. Ich bin dafür, dass mehr KITAS oder ähnliche Institutionen geschaffen werden – das bringt schliesslich wieder Arbeitsplätze. Aber eben nicht auf dem Buckel der Allgemeinheit. Auch die Argumente, dass die CH früher oder später auf die arbeitenden Mütter angewiesen sein wird (das sehe ich übrigens genau so), sind für mich kein Grund die Finanzierung auf alle zu verteilen. Wenn schon, müssten die Arbeitgeber, die schliesslich davon profitieren wollen, die Kosten tragen. Zudem bin ich der Meinung, dass das traditionelle Modell nicht schlechter gestellt werden darf. D.h., ein Steuerabzug muss für alle möglich sein, oder für niemanden. Schliesslich verzichten die “Traditionalisten” bewusst auf Mehreinkünfte.

Ich kann sehr gut damit leben, dass sich immer neue Formen des Zusammenlebens ergeben (nur das ist schliesslich liberal), dies darf aber nicht auf dem Buckel anderer Modelle geschehen. Alle sollen gleichgestellt sein.

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