Kaum ist die WM vorbei, geht bei uns schon die Meisterschaft los. Mit einer tollen Leistung hat sich der FC Thun im Kantonalderby bereits einen Punkt erspielt. Auch gute Leistungen haben die Fans erbracht. Es gab keine grösseren Probleme. Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, was bei echten Hochrisikospielen (Basel, Zürich, GC) abgehen wird. Die Sicherheit kostet viel Geld. Geld, das weder die Stadt noch der FC Thun aufbringen möchte. Die Rechtslage spricht anscheinend für die Stadt. Dies würde für den FC ein grössere Belastung des Budgets mit sich bringen – sicher nicht ganz einfach zu verkraften.
Etwas irritiert hat mich die Logik von Hr. Stähli, die Ausschreitungen seien ein gesellschaftliches Problem und somit seien die Kosten auch durch die Gesellschaft zu tragen. Es scheint, dass die Gesellschaft so für einiges den Kopf hinhalten muss. Sicher, die Hemmschwelle für Gewalttäter ist nicht mehr so hoch wie vor einigen Jahren und einige wenige lassen unkontrolliert Dampf ab. Aber eben, das Ventil öffnet sich an einem Fussballspiel. Und nicht alle Thuner interessieren sich für Fussball – wieso sollen sie sich mit ihren Steuern an den Kosten beteiligen müssen? Als Mensch mit liberalen Grundsätzen sträuben sich mir auch die Haare, wenn die Öffentlichkeit für privat verursachte Kosten gerade stehen muss. Allerdings sehe ich auch, dass Thun als Stadt oder Region von der Aufmerksamkeit für den FC profitiert – und das soll ihr auch etwas Wert sein. Deshalb müsste meines Erachtens ein für beide Seiten akzeptabler Konsens gefunden werden. Die Politik wird hier gefordert sein.