Nachhaltiger Tourismus mit der Strättligburg?

Na so was. Die Strättligburg in Thun wird neuerdings zum Tourismusmagnet. Dies jedenfalls strebt der Thuner FDP-Stadtrat und Präsident des Thunersee-Tourismus an. Er hat in Eigenregie gleichgesinnte um sich geschart und mit den Landbesitzern (notabene die Stadt Thun!) abgesprochen, dass die Bäume rund um die Burg gefällt werden sollen. Auch Geld hat er bereits gesammelt – allerdings reicht es anscheinend noch nicht. Der Hintergrund der Rodung ist, dass die Touristen auf der Fahrt ins Oberland (auf der Autobahn) die Burg bestaunen können. Wer zum Geier schaut von der Autobahn in der Waldschneise nach links zur Burg hoch. Erstens wäre er zu stark abgelenkt und zweitens zieht es den Blick dort wenn schon auf den Niesen oder etwas weiter auf die Stockhornkette.

Aus meiner Sicht ist es total übertrieben, eine solchen Kahlschlag auzulösen. Schön, der Ausblick von der Burg auf den See und die Berge dürfte umwerfend sein. Um das zu ermöglichen hätte es wohl auch gereicht einige Bäume zu kürzen oder einige wenige zu fällen. Ist eine solche Aktion unter dem Deckmantel des Tourismus zulässig. Und als Grünliberaler muss ich mich auch fragen: ist das nachhaltig? Sind die Partikularinteressen einzelner mehr Wert als die natürliche Entwicklung eines Waldes?   Natürlich sollen die Bäum an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden (müssen sie ja auch). Das selbstherrliche Vorgehen des Stadtrates ist nicht nur bei mir schlecht angekommen. Ich hoffe, dass dies auch ein politisches Nachspiel hat.

Ein Kommentar

Schreib einen Kommentar