Heute habe ich auf dem Heimweg im Zug einen alten Mitstreiter aus den Anfangszeiten der glp Thun/BEO getroffen. Er war bei meinem Eintritt Leiter der Kerngruppe für den Aufbau der Sektion. Kurz vor der Gründung warf er plötzlich den Bettel hin, sagte, dass es ihm zu wenig schnell gehe. Zudem hatte er, aus unserer Sicht, unrealistische Erwartungen, was die Grossratswahlen angeht, sprache von 3-4 Sitzen für Thun/BEO und hat uns etwas überfahren.
Dass er uns “im Elend” alleine gelassen hat, müssen wir im Nachhinein als grosses Glück werten. Es hat uns zwar ressourcenmässig geschwächt, in der Arbeit aber eher zusammengeschweisst. Als wir dann im Herbst gesehen haben, dass er auf der BDP-Liste kandidiert, waren wir endgültig froh, dass er uns verlassen hatte. Ich persönlich war schwer enttäuscht von ihm, konnte ich doch all seine Aussagen, wie wichtig ihm die grünliberale Politik ist, nicht mehr wirklich ernst nehmen.
Nun, er scheint glücklich und kann sich mit der neuen Situation viel besser identifizieren.
Und eben dieser “Ex-Mitstreiter” sagte zum Abschied in Thun zu mir: “Du siehst noch gleich aus wie vor einem Jahr – allerdings siehst du müde aus”. Somit ist der Kreis zur Überschrift geschlossen. Ich bin nämlich wirklich müde. Nicht nur, dass ich momentan im Job übermässig gefordert bin, ich bin noch viele Abende für die Partei unterwegs. Sei es im Vorstand, in der Arbeitsgruppe “Bildung” des Kantons, einer Wahlkoordinatorensitzung oder mit meinen Kandidaten in Thun. Und letzteres hat mich in den letzten beiden Wochen doch ziemlich gefordert. Galt es doch die Leute auf den Wahlkampf einzuschwören. Zwar gibt es kein Konzept oder klare Prozesse, wie das anscheinend in der BDP der Fall ist. Alles ist handgestrickt und entwickelt sich von Treffen zu Treffen. Dafür spüre ich doch beim einen oder der anderen wachsende Begeisterung. Auch das Engagement wächst. Ich bin überzeugt, dass wir einen tollen Wahlkampf haben werden. Wir haben den einen oder anderen Pfeil im Köcher. Lassen Sie sich überraschen!